Wenn Hörgeräte nicht mehr helfen 

Es war ein schleichender Prozess, den Carola Kasten anfangs gar nicht bemerkte. Erst als sie das Miauen ihrer Katze nicht mehr hörte, wusste sie, dass mit ihrem Gehör etwas nicht in Ordnung war. Ihr Verdacht wurde beim Besuch eines HNO-Arztes bestätigt, der seine Patientin daraufhin mit Hörgeräten versorgte. Doch mit der Zeit verschlechterte sich ihr Hörvermögen so stark, dass die konventionel­len Hörhilfen nicht mehr ausreichten. Schließlich wagte Carola Kasten den Schritt, den sie lange vor sich hergeschoben hatte, den Einsatz eines sogenannten Cochlea-Implantats, kurz CI.

Foto: MED-EL

Ein CI besteht aus zwei Teilen: Dem internen Implan­tat, das im Rahmen eines kleinen Eingriffs chirurgisch unter der Haut und hinter dem Ohr eingesetzt wird und einem äußerlich getragenen Audioprozessor, der magnetisch mit dem Implantat verbunden ist. Prof. Hubert Löwenheim, Direktor der Universitäts-HNO-Klinik Tübingen, erklärt: „Falls konventionelle Hörgeräte nicht mehr ausreichen, bieten Cochlea-Implantate die Möglichkeit der Hörver­besserung und des Wiedererlangens der Kommunikationsfähigkeit. Auch der fort­geschrittene Hörverlust kann im hohen Alter inzwischen gut mit einem Cochlea-Implantat behandelt werden. Dieses übernimmt hierbei die Funktion der weit­gehend verloren gegangenen Haarsinneszellen und stimuliert den Hörnerv direkt. Das CI kann dann in spezialisierten Implantationszentren in einer relativ kurzen OP eingesetzt werden. Nach einer solchen OP erfolgt stets eine mehrmonatige Nachsorge in Form von Basis- und Folgetherapien, entsprechend den Leitlinien für die Cochlea-Implantat-Rehabilitation, in ebenfalls spezialisierten Zentren.“

INFO: Alle Informationen rund um die Versorgung und das Leben mit Hörimplantaten inklusive Klinikfinder finden Sie auf der Beratungsplattform endlich-wieder-hören.org